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Bonifatius Stölzlin
(1603 - 1677)
evangelischer Theologe, Schriftsteller

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Portrait Bonfiatius Stölzlin

Bonifatius Stölzlin, ev. Theologe, Magister, Schriftsteller, Liederdichter
* 7. Juni 1603, Giengen
+ 22. April 1677, Kuchen

Vater: David Stölzlin, Schul- und Rechenmeister in Giengen (1549-1634). Mutter: Katharina Amann. Bruder des Johannes Stölzlin.

Sein Vater unterrichtete ihn schon in Kinderjahren in der deutschen Sprache, so daß er bereits als Achtjähriger in die Lateinschule in Giengen gehen konnte. Drei Jahre später besucht er bereits das Gymnasium in Ulm, wo er als fleißiger und frommer Schüler unentgeltlich in das Ulmer Bürgerrecht aufgenommen wurde. Am 24. April 1626 immatrikulierte er sich als „Bonifacius Stölzlin Ulmensis“ an der Universität Straßburg, wo er bis 1629 Theologie studierte. Als Pfarrer kam er 1631 nach Weiler ob Helfenstein, 1634 nach Bollingen-Tomerdingen, 1635 nach Holzheim und 1636 nach Steinheim. Dort mußte er das unsagbare Wüten des Dreißigjährigen Krieges erleben, mit all seinen Plünderungen, Folterungen und sonstigem Leid. 1656 übernahm der das Pfarramt Kuchen, das er 21 Jahre lang, bis zu seinem Tod, ausfüllte. Auch hier setzte er seine schriftstellerische Tätigkeit fort. Er gab 21 christliche Bücher und 19 geistliche Lieder herausgegeben, die teilweise mehrere Auflagen erlebten. Für die Kirche in Kuchen ließ er einige religiöse Bilder von seinem Bruder Johann, Stadtmaler zu Ulm, anfertigen. Er war zweimal verheiratet, zum einen mit einer geb. Bachmayer, zum andern mit einer geb. Held. Beide sind zusammen mit ihm auf seinem Bild-Epitaph abgebildet. Sein Sohn David, geboren am 6. Februar 1670, studierte in Jena, Straßburg und Tübingen und hat als Professor des Ulmer Gymnasiums die Geschichte der Reichsstadt Ulm herausgegeben.

Quellenzitat: "Stölzlin, M. Bonifacius, des David Stölzlin Sohn, gebohren zu Giengen, den 7. Juni 1603. Im Jahre 1614 kam er nach Ulm ins Gymnasium und studierte von 1626 bis 1629 in Strasburg. Im J. 1631 wurde er Pfarrer in Weiler ob Helfenstein, 1634 Pfarrer in Bollingen u. Tomerdingen, 1635 Pfr. in Holzheim, welche Orte, Weiler ausgenommen, nun katholisch sind: 1636 Pfr. in Steinheim, 1656 Pfarrer in Kuchen, wo er am 22. April 16777 starb. Sein Bild ist in Kupfer gestochen 1) in Quart, Alt. 63. von H. I. B. sc. und I. P. D. 1666. 2) in octav. v. H. I. B. fecit 1660. 3) in Octav. von I. P. D. aeratis 56.

Schriften:

(Aus M. Dav. Guggelen Leichenpred. b. d. T. M. Bonifaz. Stölzlin u.s.w., Ulm, 1678. M. Bonif. Stölzlins geistl. Adler-Stein, herausgegeben v. Konr. Dan. Kleinknecht, Ulm, 1732. in der Vorrede stehen Nachr. v. ihm.)"

[Weyermann: Nachrichten von Gelehrten, Künstlern und andern merkwürdigen Personen aus Ulm, 1798, S.488ff.]


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Erstellt von Ulrich Stark .
Erstellt am 15.02.1998, letzte Aktualisierung am 03.03.1999.