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Philipp Heilbrunner
(1546-1616)
ev. Theologe, Professor zu Lauingen

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Portrait Philipp Heilbrunner

Philipp Heilbrunner, Dr.theol., fürstlich-pfalzgräflicher Professor zu Lauingen.
* 29. Juni 1546, Lauffen am Neckar
+ 17. April 1616, Lauingen

Vater: Hieronymus Heilbrunner, Pfarrer in Ebertingen. Mutter: unbekannt. Bruder des Dr. Jakob Heilbrunner.

1571 heiratete er die Agnes Weickersreuter, Tochter des Heinrich Weickersreuter, Abt von Hirsau, und der Catharina König aus Tübingen. Er wurde damit Schwager des M. Johann Weickersreuter, Pfarrer in der Freien Reichsstadt Giengen. Sein Bruder Jakob heiratete übrigens ebenfalls eine Tochter des Hirsauer Abts. Sein Sohn Heinrich, Magister der Theologie, wurde Pfarrer in Unterbechingen und durch Heirat Schwiegersohn des M. Abraham Manne. Sohn Johann Philipp, Dr. der Theologie, wurde Diakon in Gundelfingen. Sohn Johann, Dr.jur., wurde fürstlich-pfalzgräflicher Rat. Tochter Margaretha ehelichte den fürstlich-pfalzgräflichen Landschreiber Johann Schmid aus Weißenburg.

Philipp Heilbrunner studierte in Tübingen, wurde 1569 Pfarrer zu Lustnau bei Tübingen, 1571 zu Bernhausen und 1574 Prediger zu Lauingen. Dort war er auch Professor der Theologie am Gymnasium [illustre]. 1577 erlangte er die theologische Doktorwürde. An den Religionsgesprächen zu Neuburg und Regensburg war er beteiligt und wurde nach dem Tod des M. Abraham Manne 1602 Superintendent zu Lauingen, wo er am 17. April 1616 starb. Außer verschiedenen Streitschriften verfaßte er s.Zt. geschätzte Kommentare über die großen und kleinen Propheten.

„[Als Professor am Gymnasium illustre lehrte] der Superintendent Philipp Heilbronner, berühmt durch seinen 1589 mit den Dillinger Jesuiten zu Lauingen gehaltenen Religionsdisput, die hl.Schrift (Exegese). Heilbronner ließ theologische Streitsätze drucken und forderte die ganze gelehrte Nachbarschaft in denselben heraus. Die Jesuitenprofessoren von Dillingen P. P. Gregor von Valentina und Andreas Sylvius hoben den der katholischen Parthei hingeworfenen Fehdehandschuh auf und disputierten öffentlich in Lauingen mit ihm. Nach einem Bericht wäre in diesem Religionsdisput den Jesuiten der Sieg geblieben und von diesem Moment an wäre das Ansehen der protestantischen Prediger gefallen.“ [Mayer: Geschichte der Stadt Lauingen, 1866, S.174].

In der Buchdruckerei des Gymnasium illustre zu Lauingen gedruckt: "Postcolloquium ratisbonense das ist ordentlich wahrhafte Verzeichnuß des Gesprächs so nach jüngst angestelltem Colloquio zu Regensburg allda an bischöflichem Hofe vor 4 fürstl. Personen zwischen D. Philip Heilbrunner und Conrad Vetter Jesuiten etlicher zwischen ihnen beeden gewechselten Schriften halber sonntags den 29. Novembris a. 1601 gehalten worden, und wird zugleich von demjenigen, so gedachter Vetter in seiner dieses Gespräch halber ausgesprengten Relation zu seinem Vortheil entweder verschwieden oder von neuem eingeschoben verkehrt oder gar laugnet, unterscheidlicher bericht gethan. Philipps Heilbrunner D. Getruckt zu Lauingen in der Fürstl. Pfalzgrävischen Buchdruckerei durch M. Jakobs Winter 1602." [Mayer: Geschichte der Stadt Lauingen, 1866, S.180].


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Erstellt von Ulrich Stark , der hiermit ausnahmsweise keinen Verwandten vorstellt. Jedoch ehelichte die Tochter des Schwagers von Philipp Heilbrunner einen 10xUr-Großonkel.
Erstellt am 15.02.1998, letzte Aktualisierung am 03.03.1999.