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Lina Haehnle (1851-1941)
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Vater: Johannes Hähnle, Salinenverwalter in Schwäbisch Hall (1801-1866). Mutter: Karoline Friederike Rettig aus Balingen (1823-1900). Sie heiratete 1871 ihren Cousin Hans Haehnle, Fabrikant und Abgeordneter (1838-1909).
"Auch ihr war es vergönnt, Werke von bleibendem Werte zu schaffen... Insbesondere war es die Freude und das Mitgefühl, welches sie mit ihrer Umgebung verband. Für Jedermanns Sorgen hatte sie Rat und Tat oder wenigstens ein frendliches Wort. Und so war es eine Selbstverständlichkeit, daß sie die Bestrebungen ihres Mannes aufs wärmste unterstützte und die Not der wirtschaftlich Schwachen zu lindern suchte. Eine besondere Freude machte es dem Ehepaar, eine Krippe in ihrem eigenen, früheren Heim einzurichten und hierdurch Eltern, wleche ihr Beruf außerhalb des Hauses festhielt, die Sorge um die Kinder während dieser Zeit abzunehmen. Diese Einrichtung stellte sie nicht nur den Angehörigen der Filzfabrik zur Verfügung, auch viele Landwirte konnten ihre harte Arbeit wenigstens ohne Sorgen um ihre Kinder den Tag über leisten. Leider gestatteten die Nachkriegsverhältnisse ihr nicht mehr, alle entstehenden Kosten wie früher aus Eigenem zu tragen und so mußte entgegen den ursprünglichen Plänen der Umfang erheblich eingeschränkt werden.
Aber nicht nur für ihre Mitmenschen hatte sie ein nie versiegendes Mitgefühl, auch die Natur fesselte sie stets aufs Neue und mit Bestürzung erkannte sie die verheerende Wirkung falscher Kulturmaßnahmen und die dadurch hervorgerufene Verödung unserer Heimat. Trotzdem ihre Zeit über alle Maßen schon vorher in Anspruch genommen war, gründete sie zur Abwehr einen Verein, der in kürzester Zeit der größte Naturschutzverein Europas wurde und bahnbrechend diese Gedanken in die weitesten Kreise getragen hat. Die Stadt Giengen darf sich rühmen, als erster dem Bund für Vogelschutz eine Insel in der Brenz überlassen zu haben zur Anpflanzung für Naturschutzzwecke, lange bevor in Deutschland der erste Naturschutzpark oder die vielen inzwischen gegründetetn Naturschutzgebiete entstanden sind. Auch das [große Gartengrundstück] Vogelheim, in welchem die Urnenhalle der Familie Haehnle steht [das sog. "Kolumbarium"], ist ein prächtiges Beispiel, wie schön die Natur sich entwickelt, wenn der Mensch sich bescheiden zurückhält... Die Werte, welche in solchen Schutzgebieten, wie sie gerade die Umgebung von Giengen aufweist, liegen, sind für die Allgemeinheit von großer Bedeutung... " [Meck, Giengen a.Br., 1927, S.205f]
"In weit größerem Rahmen half Lina Haehnle, den Grundstein für das einzigartige Naturschutzgebiet am verlandenden Federsee bei Bad Buchau zu legen." [Schellhammer, 900 Jahre Giengen an der Brenz, 1978, S.306]
Fortgeführt wurde die Arbeit durch ihren Sohn Hermann Haehnle, der beruflich als Ingenieur rund 200 seiner Erfindungen patentieren ließ.
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