Lange Rede kurzer Sinn, alles begann 1995 am One Sky-One
World-Fest des Drachenclub St. Gallen, als wir beschlossen ein Lenkdrachen Pair zu
gründen.Und schon tauchten die ersten Fragen auf. Mit welchem Drachen sollen wir fliegen,
wo trainieren und was muss man überhaupt als Pair fliegen könne.
Den Drachen hatten wir recht schnell gefunden. Und zwar in unserer Drachentasche. Beide
waren wir stolze Besitzer eines KICK`s.
Aus der Idee wurde recht schnell bitterer Ernst. Die ersten Flugversuche führten wir auf
unserer Heimwiese durch. Das Motto lautete: Hintereinander fliegen, ohne grösseres Chaos
zu verursachen. Es machte natürlich irre viel Spass.
Doch bei diesen Flugversuchen blieb es nicht lange. Wir begannen sehr schnell ein
einfaches Flugprogramm zusammenzustellen und zu trainieren. Unsere Trainingszeit betrug am
Anfang ca. 0-5 Stunden in der Wochen. Dies sollte sich jedoch bald ändern. Wir begannen
auch Walter Fritsch (AEROTEC/JACO) mit Fragen zu durchlöchern und erfuhren auf diese
Weise, wie lange ein Freestyle und ein Ballett dauert und vieles , vieles mehr.
Mit den vielen Informationen und Tips ging es nun frisch gelaunt ans Werk. Wir mussten
eine Musik für das Ballett finden, und schon tauchten die nächsten Fragezeichen in
unseren Gesichtern auf. Nach welcher Musik wollen wir fliegen, was gefällt uns beiden.
Die Suche begann. Von Tina Turner, Dire Strites über Santana bis zur damals neuen CD von
Queen. Wir entschieden uns für den Titel "Made in Haeven".
Nun folgte ein hartes Stück Arbeit, bis wir die Choreographie für unser Ballett
zusammengestellt hatten. Was danach folgte, kann recht leicht beschrieben werden. Das
Ballett trainieren, trainieren, trainieren. Als wir es zum erstemal ganz durchflogen,
waren wir total aus den Socken.
Drachenfest
Rigi (Schweiz) 1997
Es kostete uns viele nervige Stunden, und dann stand der erste Wettkampf vor der Tür:
Greiz, eine Stadt im Osten von Deutschland. Sieben Stunden entfernt vom Schwitzerländli.
Die Fahrt durch Greiz hatte vieles gemeinsam mit einem Käse. Viele Löcher in den
Strassen. Diesen anstrengenden Reisetag beendeten wir mit einem kleinem Training bei
wunderschönem Wetter, einem lauen Windchen und einem Bierchen. Samstag: Unser erster
Wettkampftag. Optimale Bedingungen. Regen, Wind mit 30Km/h zunehmend, und dann noch als
Erste den Wettkampf mit den Freestyle eröffnen. Trotz den "optimalen"
Bedingungen überstanden wir den ersten Wettkampftag. Auch am Sonntag herrschten optimale
Bedingungen für unser Ballett: Null Wind. Aber insgesamt lief es recht gut. Dritter
Platz!!!!!. (Hinweis: von drei Pairs die gestartet sind).
Zu unserem nächsten Wettkampf zog es uns in den "Süden" (Süden von
Deutschland) Schwäbisch Hall. Samstags waren die Wettkampfbedingungen nicht besonders
gut. Das Wettkampffeld war zu klein und auch Petrus machte uns einen Strich durch die
Rechnung: Kein Wind! Der Sonntag begann da schon besser. Bei einem richtig schönen
Windchen flogen wir ein echt gutes Freestyle. Dann als es zum Ballett ging hatte es Petrus
mit dem Wind ein wenig zu gut gemeint und er drehte voll auf. Sturm!!!!
Nun den, das Ergebnis war trotz allem ein Erfolgserlebnis 4. Platz!!!! !!!!!. (Hinweis:
von acht Pairs die gestartet sind).
Und was war die Moral von der Geschichte? Wir wurden für
die Europameisterschaft qualifiziert. Super oder!
Der nächste Streich, die Schweizer Meisterschaft. Wir hatten uns gut vorbereitet. Kein
Ausgang, kein Bier, keine ......... nur Drachen fliegen, 10 - 15 Stunden pro Woche. Und
nur ein Ziel vor den leuchtenden Äuglein. So gut wie möglich abschneiden.
Am Samstag gelang es uns recht gut. Just 4 Fun Erste, wir Zweite und ROST Dritte. Wir
hatten nur einen kleinen Vorsprung vor ROST und das Ballett sollte die Entscheidung
bringen. Schweizer Meister oder zweiter Schweizer Meister. Es flogen natürlich alle ein
uh- schönes Ballett und das Warten auf das Ergebnis war vergleichbar wie das Warten auf
den Weihnachtsmann - so spannend. Es hatte sich gelohnt. "Master of Cheesland
96" im Pair hiess T(W)O CRAZY.
Nur zwei Wochen Erholung von der Schweizer Meisterschaftsfeier, und schon hatten wir ein
neues Reiseziel, die Europameisterschaft in Frankreich. Das Ballett folgen wir bei einem
sog. Sausewind (Sturm) und das recht gut - dachten wir . Aber oha, wir hatten nicht mit
der Jury gerechnet. Ihnen gefiel es anscheinend nicht so gut wie uns. Ergebnis: 8. Platz.
Am Sonntag hatten wir nicht unseren Tag. Kein Wind, ein Absturz (nicht vom Bier) und doch
noch den 9. Platz. Dies war unsere erste EM und wir hatten viel gelernt dabei. Nicht nur
Erfolg zu haben, sondern auch mit Ereignissen zurecht zu kommen, mit denen man nicht
rechnet.
Eurocup Le Touquet /Frankreich
96
Tja, dies war eine Bericht über unsere sogenannte Entstehung. Inzwischen sind wir in der
3. Saison und wie es weitergeht, könnt Ihr demnächst lesen.
Windige Grüsse T(W)O CRAZY
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