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Martin Ruland
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Vater: Balthasar Ruland, Apotheker in Freising (1489-1534).
Imm. ...; Ruland war von 1564 bis 1566 Badearzt in Giengen und zog dann als Stadtphysikus nach Lauingen (1598, 1623). Dort war er Kaiserlicher Leibarzt, wie auch des Pfalz-Neuburgischen Herzogs Philipp Ludwig. Er war auch Professor und Dekan der medizinischen Fakultät an dem Fürstlichen Gymnasium illustre in Lauingen.
Mit seiner, nicht namentlich bekannten Ehefrau, hatte er mindestens 6 Kinder. Die Söhne wurden alle ebenfalls Mediziner. Martin (*1569) promovierte 1592, war Physikus in Regensburg und später Leibarzt von Kaiser Rudolf II. in Prag, wo er auch an der Ungarischen Krankheit verstarb. Valentin studierte in Jena und Basel Medizin und erlangte 1608 die Doktorwürde. Die Söhne Andreas und Ott-Heinrich studierten dasselbe in Tübingen und Basel und erlangten 1613 ebenfalls die Doktorwürde. Die Tochter Anna Maria ehelichte 1598 in Lauingen den Dr.med. Andreas Planer aus Tirol, der Medizin-Professor an der Universität Tübingen war. Nur die Tochter Anna hatte mit der ganzen Medizinkunst nichts zu tun und heiratete um 1603 in Giengen den Sattler Georg Bader. Durch sie gibt es dort noch etliche heute lebende Nachfahren des Martin Ruland.
Quellenzitate:
Als im Jahre 1862 eine Restauration des Pfarrkirchthurmes Statt hatte, und von dem obersten Gesimse des Thurmes unterhalb des Kranzes die schadhaften Steine herabgeworfen wurden, fanden sich unter diesen auch drei Bruchstücke, aus schönem rotem Marmor. Auf denselben ließen sich deutlich eingemeißelte Figuren und Worte sehen und zwar auf einem dieser Steine ein vollkommmen gut erhaltenes Wappen mit einem stehenden Löwen, der ein Beil hält, links von demselben ein gebarteter Mann, um dessen Arm sich eine Schlange windet (Aesculap, der Heilgott ?). Von der Um- und Inschrift war noch zu lesen: "...TVSLVX Obdormivit Marin (Rual) n dus Pater D, edicus Palatinus, CI(I)ICII hora II. ante L (ucem). De Viat rogitas ? Docuit. scr.... (scripsit) fecit et ad superum devener .... Syncere et solide ardenterque Sic qui vixit humo, non moritur." Aus der Inschrift ist daher zu entnehmen, daß dieser Stein der Grabstein Ruland des Aeltern ist, der als Arzt hier 1602 starb. Es gab nämlich zwei Rulande: Ruland Martin, ein Medicus, geboren zu Freising, wurde kaiserlicher wie auch des Pfalzgrafen Philipp Ludwig Leibarzt (zu Lauingen) wo er auch anno 1602 am 3.Februar, im 70. Lebensjahre seines Alters starb. Seine Schriften, die er bereits von seinem 22. Jahre an herausgegeben, sind: 1) Hydriatice seu ratio curandi totius morbos per aquas dulces, acidas et Thermas, species et vires aquarum secundum genus, nomina, item loca et vires balneorum cum aphorismis de preparatione ad balnea et recto usu 1568 in 8. Dillingen 1598 in 8. wieder aufgelegt, ist auch in deutsch herausgekommen. 2) de linqua graeca et ejus dialectis in 5 Büchern. Zürich 1556. [Mayer, Lauingen, 1866]
... Schon im Jahre 1567 dedicierte D. Martin Ruhland zu Lauingen, früher Arzt zu Giengen, sein "Badbüchlein, worin auch beschrieben, wozu das Wildbad gut und nützlich seye", dem Rath zu Giengen".[Magenau, 1830, S.57] "... D. Martin Ruhland wurde 1564 auf zwei Jahre mit 70 fl. jährlicher Besoldung, und Haus, Holz, Umgelds- und Wachtfreiheit als Arzt angestellt und dedizierte 1567 dem Rath sein Badebüchlein. [Magenau, Giengen, 1830, S.60].
Medikus Martin Ruland, der 1564 auf zwei Jahre mit 70 Gulden jährlicher Besoldung und weiteren Dotierungen in Giengen als Arzt angestellt war. ließ neben anderen wissenschaftlichen Abhandlungen zu Basel eine Schrift mit dem Titel Von Wasserbädern, Aderlassen und Schrepffen, drucken. Hier beschrieb er auch das Giengerbad auf den Seiten 26 und 27, vor allem, wofür das Badt hilfft. Er war nach seinem hiesigen Aufenthalt als Arzt in Lauingen tätig und übergab im Jahre 1568 dieses Bäderbüchlein dem Rat zu Giengen. Im Ratsprotokoll vom 9.4.1568 ist dazu folgendes vermerkt: Doktor Martinus Rulandy zu Lauingen hat ein büchlein von allerloj Bädener ... und sonderlich des hiesig Bad wozu es nutzend gut sey dediciret (überreicht) und sollen 2 Taler dafür vereret werden. [Max Hummel im Jahrbuch Giengen`92, Seite 8]
Aus dem Bäderbüchlein von Martin Ruland, 1564, S.26f: 13. Giengerbadt. Zu Giengen eines fürnemen Reichsstettlein von Volck unnd gewerb / ligt zwo kleine meyl von Laugingen / alda ist ein Badt, / soll fliessen von eysen / und Salniter der kalchstein. Da ist gut und wolfeyl zeren. Das Badt hilfft für: Allerley feuchte kranckheit. Geschwulst. Geschwer. Kopffwehe. Ohrenwehe. Augenwehe. Harten Athem. Husten. Unlust zum essen. Schwachen magen. Glidsucht. Milzwehe. Schmerzen des leibs und glider. Bauchwehe. Grimmen. Malazey. Schäden. Rayden. Allerley unreinigkeit der Häut.
[Weitere Quellen: SWDB11.XXI,301; Sinz, S.248; G.Todt; ]
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