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15. Oktober 2005
Vor einer Woche schaffte ich es nur noch ohne Licht nach Hause. Mal wieder ein Kurzer. Also seufzte ich tief, baute das Ding mal wieder aus und legte ein paar Spulen tot. Eine nach der nächsten.
Nachdem nur noch 6 Spulen übriggeblieben waren, wußte ich, daß mit dieser Lichtmaschine nicht mehr viel los war. Also zerlegte ich sie komplett. Die schwarze Vergußmasse bröselte vor sich hin, als ich Polschuh für Polschuh abwickelte: jeweils 52 Windungen 0,8mm Lackdraht.
Ich wickelte sie neu, aus PVC-isoliertem Draht und ohne Vergußmasse, 12 Windungen pro Polschuh. Das hielt 140 km. Das PVC war auch zu einer schwarzen Bröselmasse geworden, die Drähte wurden nur noch vom guten Willen auf den Polschuhen gehalten.
Ich versuchte es nochmal, diesmal mit Lackdraht vom Elektromotorenwickler, und wickelte vorher gewebeverstärktes Isolierband um die Polschuhe. Ich schaffte 30 Windungen. Das hielt 1400km.
Ich versuchte es nochmal mit Lackdraht, Isolierband und diesmal einem halbherzigen Verguß aus Polystyrol-Harz (gibts im Autozubehör, zusammen mit etwas Glasfasermatte). Ich tauchte jeden Polschuh in die Brühe und drehte das Ding dabei langsam weiter, so daß etwas Polystyrol zur Mitte hin lief. Ich schaffte knapp 30 Windungen, dann war der Lackdraht alle. Das hielt 120 (einhundertzwanzig) km.
Hm.
Letzter Versuch:
Das reichte witzigerweise zum Fahren ohne Licht. Ich fuhr 600km, um eine gebrauchte Lichtmaschine zu kaufen. Als ich das selbstgebastelte Konstrukt wieder ausbaute, schimmerte mir durch das durchsichtige Styrol und die durchsichtig gewordene Glasfaser immer noch die unversehrte PVC-Isolierung entgegen. Schön. Mit etwas dünnerer Isolierung (zB 1x gefaltete Glasfaser-Streifen) könnte das auch mit Lackdraht gehen, dann könnte ich sogar wieder mit Licht fahren.
Aber jetzt will ich in die Alpen losfahren. Ich baue die gebrauchte LiMa ein, und gleich noch einen neuen Hinterreifen. Schließlich muß ich rechtzeitig zum Gerichtstermin, bei dem das Besuchsrecht für meine Söhne
Autobahn Darmstadt-Karlsruhe-Rastatt. B500 bis zum Titisee, dann B391 nach Lörrach.
Es regnet ein bißchen. Hat mir noch nie so wenig ausgemacht, dank der neuen Protektoren-Überhose.
Bei jedem zweiten Tanken Kette spannen und ein Liter Öl nachgießen. Ein Liter Öl kostet an der Tanke 7 Euro. Ich fahre mit 4-5 Liter Sprit auf 100 km, wenn man die Ölkosten umrechnet, gibt das 6-7 Liter Sprit. Erträglich.
Ich verirre mich nur leicht in der Schweiz. Großer und Kleiner Sankt Bernhard, Col du Madeleine.
Der Col du Madeleine ist schwarz von Wohnmobilen. Alle wollen morgen Lance und Jan vorbeifahren sehen. Ist mir fast ein bißchen peinlich, durch ihre Wohnzimmer zu tuckern.
McDoof. Hotel Galibier am Fuß des Galibier.
Galibier, Col d'???, Vars, Cayolle, Col de Valberg (Geld tanken), Bonette, Vars, ???, rüber nach Italien. Das ist zwar auch ein Col, aber der hat keinen Namen. Übernachte bei Susa.
Col de Mont Cenis, Col d'Iseran, Kleiner und Großer St. Bernhard. Dann dieses entsetzlich lange und geradeaussige Rhonetal rauf - 150 km geradeaus!!! Wolken. Nufenen.
Meine Suzi tröpfelt stark aus der Schaltwelle. Ein Hanauer guckt sich das kopfschüttelnd an. Ich hab sie aber auch hier hochgescheucht, das war nicht nett: alles was drin war an Gas und Drehzahl. Ein Wunder, daß sie nicht kaputtgegangen ist. Statt dem protzt sie rum mit den 96000 km auf der Uhr.
Runter nach Barcelonette, Bernardino, Splügen.
Also der Splügen, der ist geil. So viele kleine Kurven. Höllisch viele kleine Kurven. Und was für Mengen davon. Alle Autos hier sind mir leistungsmäßig weit überlegen, aber sie traun sich nicht zügig um die Kurven...
Übernachte in Chiavenna. In der Schweiz fahren und tanken macht Spaß - wegen der Preise - aber essen und übernachten überhaupt nicht - aus demselben Grund.
Regen. Eigentlich wollte ich heute den Col YYY hoch, dann Julier, Albula, Bernina, Aprica, Gavia, Stilfser Joch, Reschenpaß und Hahntennjoch.
Aber das meiste entfällt. Im Tag ist der Regen wenigstens noch warm, aber auf den Bergen ist er echt eklig kalt. Und windig isses da. Also bloß Col YYY, Bernina, Stilfser Joch, Reschenpaß und Fernpaß.
Gegen 16 Uhr nehme ich beim Haxn-Wirt einen Kaffee. Fühl mich naß, aber nicht gut. Er hat ein akzeptables Zimmer für 35 Euro frei. Ich nehms und verbring den Rest des Tages im Bett.
Um 8 Uhr raus aus den Federn, und über Autobahn, Elwangen, Crailsheim und Amorbach nach Hause.
Thomas schüttelt den Kopf. Kette breit, beide Reifen breit, eigentlich ist alles breit an der Maschine, aber stolz zeigt sie, daß sie mich bisher 97500 km weit getragen hat (und das war nicht immer leicht für sie!!!) und noch weiter will. Er will aber nicht Spinner zu mir sagen. Nein, sagt er, der Erfolg gibt mir recht.
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