Nebenher bauten viele Unterhaltungselektronik-Hersteller ihre eigenen Versionen von Homecomputern, unter anderem Commodore (die Brotkisten), apple, atari, die ZX-Bauer, Schneider, ja sogar Sanyo. Alle außer apple hatten fest eingebaute Betriebssysteme, die durch ihre Grafik (atari), Stabilität (Commodore), Schnelligkeit (apple) oder ihren Preis positiv auffielen.
1982 kam dann IBM auf die Idee, ein paar Terminals mit einem Diskettenlaufwerk aufzurüsten und
das Ganze als PC zu verkaufen.
Sie hätten richtige CPUs wählen können, z.B. aus der 68000er Familie von Motorola oder den Z80
von Zilog. - Sie haben über beide nachgedacht, aber beide waren noch zu neu, und man hatte Angst,
daß die Rechner einen miesen Ruf kriegen würden - wo doch IBM sich bisher stets als der Mercedes
unter den Büromaschinenbauern dargestellt hatte.
Also wählten sie eine CPU ohne Zukunft - den 8086 von intel. Die war zwar ihrer Zeit hinterher,
aber erprobt.
Damit die Kiste hochlief, brauchten sie ein Betriebssystem. Sie hörten leider auf die Einflüsterungen
eines gewissen Bill. Dieser hatte einem Bekannten billig einen Betriebssystem-Teil abgekauft,
der Laufwerke verwalten konnte. Bill ging dabei und erklärte Tastatur und Monitor ebenfalls zu
Laufwerken - die Tastatur als readonly, den Monitor als writeonly.
Mit dem Ergebnis, das er, wie üblich, zu spät ablieferte, gingen die ersten PCs auf die Reise.
Irgendwann zwschen 82 und 86 muß jemand Bill an ein Un*x-Terminal gelassen haben. Und er fragte seinen Chefprogrammierer: Warum kann unser DOS keine Verzeichnisbäume erzeugen? - Stand nicht in der Liste, sagte der Programmierer, Seien Sie doch froh, daß IBM unser Kroppzeug überhaupt genommen hat. - Ich will aber Verzeichnisbäume! sagte Bill. Und schon DOS 3 hatte welche.
Hercules fand, daß Grafik dabei sein müßte. Sie dachten zwar nicht daran, die Bedienung
eines Rechners so einfach zu machen wie atari und commodore (mit Maus oder Joystick),
aber für einfache Spiele reichte es völlig aus.
Bald ging das Gerücht, daß man für jeden Scheiß eine Karte in den PC bauen müßte, sogar
zum Auswechseln von Glühbirnen.
Commodore baute den amiga. Der war schnell, stabil, in frappierender Weise multitaskingfähig,
vernetzbar und extrem bunt. Eigentlich war er die optimale Büromaschine.
Doch Commodore hatte seinen Ruf weg als Hersteller kleiner Rechner zum Spielen. Die Spiele
waren faszinierend, aber schreckten ernsthafte Benutzer ab.
Wir sollten unsere Rechner mit einer grafischen Benutzeroberfläche ausrüsten, sagte er zu
seinem Chefprogrammierer. Haha, sagte der. Wieso Haha, sagte Bill.
1988 kam dann Windows 1 heraus. Anscheinend traute sich niemand so richtig, es zu verreißen,
auch wenn es auf einem wackligen 286er mit 2 Diskettenlaufwerken daherkam. Sie hatten wohl
schon zu viele Firmen gesehen, die Micro$oft beklaut, totgeklagt, gekauft oder alles hatte.
Windows 3.0 war halbwegs stabil. Mit Micro$oft-Programmen kam es unter 1 Absturz pro Stunde.
Die User zu Hause waren froh, daß sie jetzt nur noch klicken brauchten. Das heißt, die grafische
Oberfläche war eine richtige Marktlücke gewesen. Sie kriegte skalierbare Fonts verpaßt (zunächst
von Adobe, später von M$), und man brauchte auch nur noch einen Druckertreiber.
Es stellte sich heraus, daß viele Chefs sich von bunten Diagrammen beeindrucken ließen.
Schleichend wurde Windows erwachsen, und ein DOS ohne Windows war nicht mehr zu verkaufen.
Das "System" der Aufwärtskompatibilität wirkt im Rückblick faszinierend. DOS 1 war so eine
Art Trabant unter den Betriebssystemen: klein häßlich, und blieb dauernd liegen.
An dem Trabant wurden dann die merkwürdigsten Umbauten vorgenommen. Zunächst kam ein
Golf-Motor hinein, dann richtige Sitze und ein Getriebe. Heute läuft der Trabant mit einem
Ferrari-Motor, x Verstrebungen und Bremsfallschirm, und außerdem fährt ein Haufen Verwaltung
mit, der aufpaßt, daß sich die Kiste beim Gasgeben nicht selbst zerstört.
Ich persönlich finde es gut, diesen Satz:
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