Ratsvorsitzender Landesbischof Dr. Klaus Engelhardt, geboren 1932 in
Schillingstadt, verheiratet, drei Kinder; 1952- 1956 Studium der Theologie
in Göttingen, Basel und Heidelberg; 1957 - 1959 Promotion in Heidelberg,
1960- 1962 Vikar in Gemeinden in Heidelberg und Hinterzarten, 1962- 1966
Studentenpfarrer in Karlsruhe, 1966 - 1980 Professor für Ev. Theologie
und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg,
seit 1980 Landesbischof der Ev. Landeskirche in Baden, seit 1985 Mitglied
des Rates der EKD, seit 1991 Vorsitzender des Rates der EKD und damit höchster
geistlicher Repräsentant der Protestanten in Deutschland
Stellvertretender Ratsvorsitzender Landesbischof em. Dr., Dr. h.c. Johannes
Hempel, geboren 1929 in Zittau, verheiratet, zwei Kinder, 1947 -1952 Studium
der Germanistik, Philosophie, Geschichte und Theologie in Tübingen,
Heidelberg und Berlin, 1955 - 1958 Pfarrer in Gersdorf, 58 - 1971 Studieninspektor
am Leipziger Predigerkolleg St, Pauli und Studentenpfarrer in Leipzig,
1972 -1994 Landesbischof der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, 1981 - 1986
Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELK)
in der DDR. 1982 - 1986 Vorsitzender der Konferenz der Kirchenleitungen
in der DDR, 1975 Wahl zum Mitglied des Zentralausschusses sowie des Exekutivausschusses
des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), 1983 - 1991 Mitglied
des Präsidiums des ÖRK, seit1991 Mitglied des Rates der EKD und
Stellvertreter des Ratsvorsitzenden.
Präses Dr. Jürgen Schmude, geboren 1936 in Insterburg (Ostpreußen),
verheiratet, zwei Kinder Rechtsanwalt, 1969 - 1994 Mitglied des Bundestages,
1974 - 1976 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des
Innern, 1978 - 1981 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, 1981
- 1982 Bundesminister der Justiz, seit 1985 Präses der Synode der
EKD Deutschland und damit auch Mitglied des Rates der EKD
Präsident des Diakonischen Werkes der EKD Pfr. Jürgen Gohde,
geboren 1948 in Rotenburg/Wümme, verheiratet, ein Kind, 1966 - 1972
Studium der Theologie und der Erziehungswissenschaften in Marburg/ Lahn,
1971 - 1974 Wissenschaftlicher Angestellter an der Uni. Marburg, 1974 Vikar
in Michelbach bei Marburg, 1975 - 1977 Pfarrer in Schönstadt, 1977-1978
Landesjugendpfarrer, 1978 - 1981 Dienst im Frankfurter Diakonissenhaus,
1981 - 1988 Pfarrer im Kirchspiel Großseeheim (Kirchenkreis Kirchhain)
verschiedene Leitungsämter im Bereich von Kirche und Diakonie, seit
1994 Präsident des Diakonischen Werkes der EKD mit Dienstsitz in Stuttgart,
in dieser Funktion u.a. Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
Oberkirchenrat Branko Nikolitsch, geboren 1943 in Stettin, verheiratet, drei Kinder, 1962 -1967 Studium der Ev. Theologie in Berlin, Tübingen und Zürich,
1967 ·1978 Vikar und Pfarrer in Berlin, 1972 - 1976 Studium der Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Berlin, 1978 –1984, Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Guatemala, 1985 -1989 Pfarrer in Berlin, seit 1989 Leiter des Referates.Südamerika u.a. im Kirchenamt der EKD
Oberkirchenrat Thomas Krüger, geboren 1960 in Essen, verheiratet, 1982 -1988 Studium der Journalistik an der Universität Dortmund, 1984 - 1985 Volontariat bei der Neuen Ruhr Zeitung, seit 1988 Mitarbeiter und seit 1992 Leiter der Pressestelle des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld, seit 1995 Pressesprecher der EKD
Die Stationen der Partnerschaftsreise der EKD-Ratsdelegation sind 15: - 17.8.: Perú; 18. – 20.8.: Chile; 21. – 24.8. Argentinien; 26. – 31.8.: Die Reise hat die Vertiefung der bestehenden Partnerschaften mit den hiesigen lutherischen Kirchen zum Ziel.
Die Delegation wird von zwei Journalisten begleitet.
Der Flug mit der niederländischen Fluggesellschaft KLM kam mit einer Stunde Verspätung an. In Amsterdam hatte es bereits Aufregung wegen des verspäteten Zubringerdienstes aus Düsseldorf gegeben, was konkret zur Folge hatte, daß das Gepäck des Präses Dr. Schmude nicht mehr in das Flugzeug nach Lima mitkam und erst nach schwierigsten Verhandlungen zwischen der deutschen Botschaft, der Fluggesellschaft und den peruanischen Behörden am Sonntag kurz vor der Weiterreise ausgelöst werden konnte. . In Lima gab es vor der Ankunft etwas Aufregung, weil die Kommunikation zwischen ehemals niederländischen Karibikinsel Aruba, Zwischenstop des Fluges, und Lima unterbrochen war, und man ihn Lima nicht ußte, ob das Flugzeug pünktlich abkommen würde.
Die Delegation, die mit Rücksicht auf die knappe Finanzlage der EKD, Touristenklasse geflogen war, stieg sichtlich erschöpft aus dem Flugzeug und wurde auf dem Rollfeld von Botschafter Hartmut Beyer und Pastor Brandes und im Flughafengebäude vonm Gemeindepräsidenten Rudolf M. Wüst, dem Vizepräsidenten Jürg Hunger und dem Kulturattaché der deutschen Botschaft begrüßt. Die Delegation wurde dann ins das dem deutschensprachigen Gemeindezentrum gegenüber liegende Hotel gebracht. Anschließend gab es noch eine kurze Zusammenkunft zwischen Kichenvorstand und Delelgation.
Im Hinblick auf die das sehr anstrengende Programm
nahmen an einem ursprünglich vorgesehenen Besichtigungsprogramm der
Kinderspeisung der Asociación Gutenberg, welches gleichzeitg auch
zwei Schulen unterhält und vom Kinderhilfswerk Lima finanziert wird,
von 10.000 Kinder im Slumgebiet von Comas
am nächsten frühen Morgen um 6 Uhr nur der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Pfr. Jürgen Gohde, und einer der beiden begleitenden Journalisten teil. Die anderen Delegationsmitglieder fuhren um acht Uhr in das Colegio Gutenberg im Stadtteil El Agustino. Rund 1800 Kinder zwischen drei und 17 Jahren erhalten hier eine Ausbildung vom Kindergarten bis zur Sekundarschule, in der die praktische Berufsvorbereitung eine wichtige Rolle spielt. Etwa 2000 Christen haben Patenschaften für Kinder übernommen und finanzieren so über das Kinderhilfswerk Lima in Heidenheim die Arbeit.
Foto: Dr. Engelhardt mit Mery, 16 J. Schwerpunkt dieser Schule ist die technische Ausbildung der Schülerinnen und Schüler. Es werden fundierte Kenntnisse in der Metalllverarbeitung als Dreher und Mechaniker, am Computer und in der Konfektion vermittelt, um im von einer sehr schlimmen Massenarbeitslosigkeit geprägten Peru den Jugendlichen einen besseren Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Als Fremdsprache wird dort auf ausdrücklichen Beschluß der Elternschaft Deutsch unterrichtet. Einer der Deutschlehrer ist Pastor Ekhard Brandes von der Evang.-Luth. Kirche in Peru, welcher ehrenamtlich dort an sieben Wochenstunden unterrichtet.
Lehrer und Schüler hatten ein sehr interessantes
Programm vorbereitet, welches vom Besuch der Krankenstation über den
Kindergarten, der Vorstellung eines Pantominentheaters, dem Deutschunterricht
von zwei Klasse und dem berufsbildenden Bereich reichte. Verabschiedet
wurde die Delegation unter den Klängen einer Musikgruppe, welche christliche
Andenmusik auf traditionellen Instrumenten vortrug.
Dem Besuch im Colegio Gutenberg schloß sich eine kurze Fahrt in die historische Altstadt von Lima an, wo die Ratsdelegation die Wachablösung am Präsidentenpalast von Wachsoldaten in historischen Uniformen aus der Kolonialzeit verfolgen konnte. Anschließend besichtigte die Delegation die Kathedrale von Lima.
Um 13 Uhr wurde die Ratsdelegation zusammen mit der
Leitung der Evangelischen-Lutherischen Kirche in Peru, dem deutschstämmigen
katholischen Bischof der neuen Diözese von Chosica und Rektor der
theologischen Fakultät Lima, Bischof Dr. Norbert Strotmann, dem Pfarrer
der katholischen deutschsprachigen Gemeinde, Wolfgang Klock, dem Botschafter
Hartmut Beyer und dem deutschen Kulturattaché vom Primas der katholischen
Kirche in Peru, Sr. Eminenz Kardinal Agosto Vargas
Alzamora empfangen. In Gesprächen zwischen
dem Kardinal und dem Präsidenten des
Diakonischen Werkes wurde die gute Zusammenarbeit zwischen
katholischen Institutionen und der Aktion "Brot für die Welt" betont.
Der Ratsvorsitzende Engelhardt betonte, keine Kirche könne heute mehr
alleine dem Auftrag gerecht Foto: Präses Dr. Schmude,
Kardinal Vargas,werden, das Evangelium weiterzusagen. Ratsvors.
Dr. Engelhardt, Bischof Dr. Strotmann Kardinal Vargas
teilte die Meinung des Ratsvorsitzenden. Mit den lutherischen Kirchen werde
eine Zusammenarbeit leicht möglich sein, weil man sich nicht aggressiv
begegne, sondern "wie Schwestern und Brüder". Als mögliches Feld
der Kooperation nannte Vargas die Arbeit an den Problemen der Menschen,
zum Beispiel in Peru.
Der Ökumene-Beauftragte der katholischen Bischofskonferenz von Peru, Bischof Dr. Norbert Strotmann, wünschte sich im Gespräch mit Mitgliedern der Delegation Vermittlung durch die EKD bei der Herstellung von ökumenischen Kontakten auf lateinamerikanischer Ebene.
Links: Ratsvors. Dr. Engelhardt in Casa Belen Rechts:Casa Belen Schatzmeisterin Eva Schreier,
In einem abendlichen Gespräch mit dem katholischen
Armenpriester und ersten Autoren der auch Europa berühmt gewordenen
Theologie der Befreiung, Gustavo
Gutiérrez ,informierte sich die EKD-Delegation über die Inhalte seiner Arbeit. Die christliche Liebe richte sich sowohl an Arme und Reiche, sagte Gutierrez. Christen müßten aber die Rechte der Armen vorrangig verteidigen und sich gegen soziale Ungerechtigkeit einsetzen. Er betonte, das erste und vorrangige Menschenrecht sei das Recht auf Leben.
Am Sonntag stand ein spanisch - deutschsprachiger Gottesdienst unter Beteiligung der Ratsdelegation und drei lutherischer Gemeinden u.a. aus ärmsten Slumgebieten in Peru im Mittelpunkt. Anwesend waren auch der österreichische Botschafter, Arthur Schuschnig und der deutsche Botschafter Hartmut Beyer, sowie er schweizer Konsul Bruno Ryff in Vertretung des verreisten schweizer Botschafters und Laienprediger der deutschsprachigen Gemeinde, Dr. Marcus Kaiser. In seinem Grußwort unterstrich der Ratsvorsitzende die Bedeutung der Südamerikareise und sagte, wie wichtig es sei, daß man sich nun in der Fürbitte für die Menschen in der Dritten Welt auch konkrete Gesichter von Menschen sich vorstellen könne, denen man hier in Peru begegnet sei. In seiner Predigt über Markus 7, 31-37 der Heilung eines heidnischen Taubstummen führte Pastor Brandes aus, daß man das Verhalten dieser Heiden sich zum Vorbild nehmen müßte. Diese Heiden hätten die Initiative ergriffen, und ihren Behinderten zu Jesus gebracht. Ähnlich solle man auch heute im armen Peru nicht lange in lethargischer Haltung auf Hilfe aus dem Norden warten, sondern selbst die Initiative ergreifen.
Nach dem Gottesdienst fanden etliche Einzelgespräche mit Delegationsmitgliedern und peruanischen wie europäischen Gottesdienstbesuchern statt. Die Delegationsmitglieder informierten sich über den alltäglichen Überlebenskampf der Slumbewohner und zeigten sich tief betroffen über die vielen persönlichen Nöte, welche vor ihnen in nüchternen Berichten vorgetragen wurde. In einem Interview mit einer peruanischen Journalistin betonte der Ratsvorsitzende Dr. Engelhardt, wie sehr er von der Hoffnung beeindruckt sei, von welcher die peruanischen Christen getragen seien. Diese Hoffnung sei vorbildhaft für die Europäer, welche sich bei ihren Shwierigkeiten oft zu schnell in Hoffnungslosigkeit fallen ließen.
Der Präsident des Diakonischen Werkes, Pfr.
Gohde, verantwortlich auch für die Aktion "Brot für die Welt",
hatte den kurzen Aufenthalt in Peru genutzt, um sich über ein "Brot
für die Welt" - Projekt zu informieren und Gespräche über
die Menschenrechte in Peru zu führen. Er zeigte sich sehr betroffen
über die zahlreichen Berichte seiner Gesprächspartner über
zunehmende Repressalien seitens des Geheimdienstes.
Der öffentlichen Begegnung im Gemeindezenrum
schloß sich eine Einladung des deutschen Botschaters, Hartmut Beyer,
im schweizer Club an. Dort waren auch die Kirchenvorsteher der evangelisch-lutherischen
Auslandsgemeinde, der deutschstämmige katholische Bischof, Dr. Norbert
Strotmann, der für die Partnerschaftsarbeit zwischen der katholischen
Erzdiözese Freiburg und der katholischen Kirche in Peru zuständige
Domkapitular Dr. Wolfgang Sauer aus Freiburg und der Pfarrer der deutschsprachigen
katholischen Auslandsgemeinde anwesend. Anschließend wurde die EKD-Ratsdelegation
zum Flughafen zum Weiterflug nach Santiago de Chile gebracht. Verabschiedet
wurde sie vom deutschen Botschafter Hartmut Beyer, dem deutschen Kulurattaché
Rüdiger Lotz, dem Alt-Gemeindepräsidenten Dr. Franz Sennhauser,
dem Gemeindepräsidenten Rudolf Martin Wüst und dem deutschen
EKD-Auslandspfarrer in Peru, Ekhard Brandes.
Es folgen der Ablauf des Gottesdienstes und ein zusammenfassender Bericht der Lateinamerikareise der EKD-Ratsdeleagtion
EKD bekräftigt Partnerschaft mit lutherischen Kirchen Lateinamerikas
Erstmals Besuch einer EKD-Ratsdelegation - Stationen waren Peru, Chile, Argentinien und Brasilien
Hannover (Deutschland)/Genf, 12. September 1997 (lwi) - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist entschlossen, auch weiterhin an ihrer Partnerschaft mit den evangelischen Kirchen in Lateinamerika festzuhalten. Dies betonte die vom EKD-Ratsvorsitzenden Landesbischof Klaus Engelhardt angefuehrte EKD-Delegation zum Abschluß einer 17taegigen Suedamerikareise am Montag, 1. September, in Sao Paulo, Brasilien. Es handelte sich um den ersten Besuch einer EKD-Ratsdelegation in dieser Region. Gastgeberinnen waren die Evangelisch-Lutherische Kirche in Peru, der Rat der Lutherischen Kirchen in Chile, in Argentinien die Evangelische Kirche am Rio de la Plata sowie die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien.
Beeindruckt zeigten sich die Ratsmitglieder von dem hohen diakonischen Engagement der gastgebenden Kirchen sowie von der oekumenischen Zusammenarbeit mit anderen protestantischen Kirchen und der katholischen Kirche.
In Peru galt der Besuch der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lima. Die Ratsmitglieder informierten sich unter anderem über die Suppenkueche für Kinder im Elendsviertel Comas sowie über die diakonischen Einrichtungen "Casa Belen" und "Diaconia". In der "Casa Belen" im Armenviertel Brena werden 170 Kinder alleinstehender Muetter betreut.
Die Saeuglingsstation, der Kindergarten sowie ein Hort für Schulkinder sind wichtige Teile der Arbeit, in der besonderer Wert auch auf die regelmaessige Ernaehrung, aerztliche Betreuung und Elternfortbildung gelegt wird. Das Entwicklungshilfswerk "Diaconia" arbeitet in mehreren Regionen Perus an der Verbesserung der Lebensbedingungen der Landbevölkerung. Vom Kinderwerk Lima e.V. - einem in Deutschland und der Schweiz ansaessigen evangelischen Hilfswerk - werden zwei Schulen in den Elendsvierteln Comas und El Agustino getragen, in denen die EKD-Delegation ebenfalls zu Gast war. Rund 1800 Kinder zwischen drei und 17 Jahren erhalten hier eine Ausbildung vom Kindergarten bis zur Sekundarschule, in der die praktische Berufsvorbereitung eine wichtige Rolle spielt. Etwa 2000 Christen haben Patenschaften für Kinder übernommen und finanzieren so die Arbeit.
In Chile traf die Delegation mit dem Rat der Lutherischen Kirchen in Chile und seinen Mitgliedskirchen sowie mit Vertretern und Vertreterinnen kirchlicher Menschenrechts- und Diakonieeinrichtungen zusammen. Die Delegation besuchte zudem die Seemannsmission in Valparaiso und die evangelisch-theologische Ausbildungsstätte "Comunidad Teologica".
Nur wenige Tage vor dem Besuch der EKD-Ratsdelegation hatten die beiden lutherischen Kirchen in Chile erstmals eine gemeinsame Erklaerung verabschiedet, in der sie ihre Trennung bedauern und ihren Willen zur weiteren Annaeherung über die bereits erreichte "friedliche Koexistenz" hinaus bekunden. 1975 hatte sich die Lutherische Kirche in Chile (ILCH) von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (IELCH) abgespalten. Ursache waren damals Auseinandersetzungen um den oeffentlichen und auch politischen Auftrag der Kirchen nach dem Militaerputsch in Chile 1973. Die Erklaerung wurde in einem gemeinsamen Gottesdienst der beiden Kirchen am Mittwoch, 20. August, in Anwesenheit der EKD-Besuchsgruppe verlesen.
Die beiden lutherischen Kirchen in Chile setzen sich zur Zeit gemeinsam mit anderen evangelischen Kirchen für ein neues Gesetz ein, das den Rechtsstatus der Kirchen regeln soll. In Gesprächen mit chilenischen Senatoren und dem Erzbischof von Santiago, Kardinal Carlos Oviedo, sprachen sich die Mitglieder der EKD-Ratsdelegation für eine Annahme des Gesetzes aus, das die rechtliche Gleichstellung mit der katholischen Kirche zum Ziel hat. Im Gegensatz zur katholischen Kirche sind die evangelischen Kirchen und andere Religionsgemeinschaften bislang privatrechtlich organisiert und unterliegen dadurch Einflussmoeglichkeiten des Staates. Nachdem das neue Gesetz bereits durch die Abgeordnetenkammer verabschiedet ist, steht - voraussichtlich im September - die Abstimmung im Senat an. Um die Gesetzesinitiative zu foerdern, arbeiten die evangelischen Kirchen Chiles in einem Komitee Evangelischer Organisationen (COE) zusammen, das nach eigenen Angaben rund 20 Prozent der chilenischen Bevölkerung repräsentiert.
In Argentinien informierte sich die EKD-Delegation unter anderem auch über den Einsatz der Evangelische Kirche am Rio de la Plata (IERP) für die Menschenrechte in Argentinien. IERP-Kirchenpräsident Rodolfo Reinich ist einer der Co-Vorsitzenden der "Oekumenischen Bewegung für die Menschenrechte" (MEDH), der neben der IERP mehrere andere evangelische Kirchen und katholische Dioezesen angehoeren. Bei einem Treffen nannten MEDH-Vertreter und -Vertreterinnen der EKD-Delegation als eines der größten Probleme die Straflosigkeit für Verantwortliche von Menschenrechtsverletzungen aus der Zeit der Militaerdiktatur. Unter Berufung auf entsprechende Gesetze bleibe die argentinische Justiz weitgehend untätig, hieß es.
Zum Abschluß ihrer Reise besuchten der EKD-Ratsvorsitzende und seine Begleitung die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB). In einem Gespräch mit dem brasilianischen Staatspräsidenten Fernando Henrique Cardoso setzte sich Engelhardt am Donnerstag, 28. August, für eine entschiedene Agrarreform in Brasilien ein. Nach Schätzungen ziehen in Brasilien zwischen zwei und vier Millionen Menschen auf der Suche nach Land umher. Gleichzeitig liegen etwa 80 Millionen Hektar brach. Besetzungen solchen Landes durch landlose Familien waren in den vergangenen Jahren wiederholt Auslöser für gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen der Polizei beziehungsweise Großgrundbesitzern und Landlosen. Die für die EKD-Delegation gastgebende IECLB unterstützt in einem Schwerpunkt ihrer diakonischen Arbeit landwirtschaftliche Projekte zur Ansiedlung von Landlosen. Engelhardt teilte in dem Gespräch mit Präsident Cardoso ausdrücklich die Position der IECLB, die sich gemeinsam mit anderen brasilianischen Kirchen für eine "volle, umfassende und tiefgreifende Agrarreform" ausgesprochen hat. Er verwies auf den Besuch von Mitgliedern der Delegation in einer Siedlung bei Porto Alegre, wo 46 Familien auf vom Staat zur Verfügung gestelltem Land "ein neues Leben aufgebaut haben". Der brasilianische Staatspräsident bezeichnete die große Konzentration von Laendereien als schwieriges "Erbe aus dem vergangenen Jahrhundert". 1995 und 1996 habe seine Regierung insgesamt mehr als 100.000 Familien mit Land versorgt. Mit höherer Besteuerung brachliegenden Landes, der Erleichterung von Enteignungen solchen Besitzes durch den Staat und langfristigen Krediten an Landlose zum Kauf von Grund und Boden wolle er den Prozess zur Lösung der Probleme beschleunigen. Cardoso äußerte sich besorgt über die zunehmende "Gewalt auf dem Land", für die er sowohl Großgrundbesitzer als auch die Bewegung der Landlosen verantwortlich machte. Der Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), IECLB-Kirchenpräsident Huberto Kirchheim, wies in diesem Zusammenhang auf die Rolle der Kirche hin. Angesichts der in der brasilianischen Gesellschaft herrschenden Notstaende sei das "dienende Zeugnis besonders gefragt". "Wir glauben, daß für viele Menschen heute die Diakonie einen guten Kontakt zur Kirche vermittelt", betonte er. Dementsprechend sei der diakonische Bereich der IECLB in den vergangenen Jahren stark gewachsen.
Kindersozialwerk unserer Kirche "Casa Belén"
Unser Entwickungshilfewerks Diaconía
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Pastor Ekhard Brandes brandes@mail.cosapidata.com.pe
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