![]() Ratsvorsitzender der EKD, Landesbischof Dr. Engelhardt besucht am 16. August 1997 die Casa Belén. |
Kindersozialwerk
Casa Belén der
Ev.-Luth. Kirche in Lima Peru NEU: DAS SOZIALE UMFELD DER CASA BELEN MIT ZAHLREICHEN BILDERN 170 Kinder im Alter von wenigen Wochen bis 15 Jahren aus dem Elendsviertel Breña im Zentrum Lima besuchen täglich die Casa Belén. In der Regel kommen sie aus schlimmsten Verhältnissen: das Zuhause eine Basthütte oder eine Hütte mit Steinwänden, oft ohne Dach, oft mit Geflügel im gleichen Raum, in welchem schon einmal zehn Menschen sich drei Etagenbetten teilen. Wasser gibt es einmal die Woche. |
Casa Belen öffnet seit ihrer Gründung im Jahr 1965 ihre Pforten für die bedürftigsten Kindern von Breña. Wir betreuen z.Zt. 170 Kinder im Alter von 2 Monaten bis zu 15 Jahren. Außerdem unterstützen wir alleinstehende, ledige- und verlassene Mütter, die sehr zu leiden haben, weil sie hart um ihr Überleben kämpfen müssen. Sie kommen aus schlechten Verhältnissen und haben sich oft mit verantwortungslosen Männern eingelassen. Nachdem diese ihnen ein Kind "angehängt" haben, lassen sie sie in ihrer Einfachheit und Unwissenheit sowie extrem armen Verhältnissen zurück und fallen damit in ein trauriges Leben ohne jegliche moralische und materielle Unterstützung,
Ihre Wohnungen sind kleine Räume, wo sie nicht einmal das Nötigste vorfinden wie z.B. Wasser, Licht und Toiletten - wie es jeder normale Mensch haben sollte. In dieser Wohnung befinden sich nur: ein Bett, mit etwas Glück zwei Betten für die ganze Familie und ein primitiver Gaskocher. Die wackligen Hütte besteht aus einfachsten: Bretter, Pappkartons und Lehmziegel, die keine Sicherheit bei Erdbeben oder Schutz vor der Kälte und dem Nieselregen bieten. Oft sind die Hütten auf den Dächern anderer Häuser aufgestellt worden. Die alltägliche Unfallgefahr durch wacklige Leitern oder lose aufeinander geschichtete Steine ist sehr groß. Oft halten die Familien sich ein zwei Hühner oder Gänse. Durch die Verkotung des bloßen Lehmfußbodens und den Geflügelstaub entstehen gerade bei den Kindern oft gefährliche Erkrankungen der Atemwege. Eigentlich sind diese Wohnverhältnisse unbeschreibbar. Man muß sie selbst mit eigenen Augen gesehen haben und mit den Menschen gesprochen haben, um einen Eindruck zu bekommen.
So leben die Mütter in einem ständigen Überlebenskampf für sich und ihre Kinder. Bei der Casa Belén suchen sie Hilfe für ihre Kinder und sich selbst.
Unsere beiden Sozialarbeiterinnen überprüfen die Lebensumstände bei allen Bittstellern. Leider muß immer eine Auswahl getroffen werden, da die Zahl der Anfragen größer ist als die Zahl der Plätze. Deshalb werden diejenigen Kinder bevorzugt aufgenommen, wo die alltägliche Not am größten ist. Bei erfolgter Aufnahme wird eine Akte angelegt, welche auch die sozialen Lebensbedingungen festhält. Durch regelmäßige Besuche beider Sozialarbeiterinnen wird ständig nachgeforscht, wie man gezielt helfen kann. Dabei werden oft Kleidungsstücke und Schuhe weitergereicht, die von Mitgliedern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Peru gespendet werden. In Kankheitsfällen werden bisweilen auch Arztbesuche und Medikamente finanziert. Gleichzeitig wird sehr genau auch darauf geachtet, daß die Mütter sich selbst bemühen, ihre Lebensumstände durch Arbeit und Hygiene zu verbessern. Dabei stehen ihnen die Sozialarbeiterinnen mit Rat und Tat zur Seite.
Nach der Aufnahme des Kindes in der Casa Belén erfolgt immer auch eine regelmäßige medizinische Betreuung des Kindes durch unseren Kinderarzt. Die Kleinkinder in der Säuglingsstation werden wöchentlich, die anderen Kinder im Bedarfsfall vom Kinderarzt untersucht, der mindestens zweimal wöchentlich die Casa Belén besucht und immer sofort zur Stelle ist, wenn ein Notruf erfolgt. Außerdem führt er regelmäßige Gespräche im en Müttern der Kinder über Hygienemaßnahmen, die Entwicklung der Kinder und, wenn ein persönlich vertrauensvolles Verhältnis zu einer Mutter entstanden, ein behutsames Gespräch über sexuelle Aufklärung. Leider wissen viele junge Frauen nicht, wie sie zu dem "Glück" einer "plötzlichen" Schwangerschaft gekommen sind.
Von dem Kinderarzt, den Sozialarbeiterinnen und den Erzieherinnen werden gemeinsam Seminare für die Mütter und Väter vorbereitet und angeboten. Die Casa Belén steht auch in ständigen Kontakt mit der "Posta Médica" des Bezirks und anderen sozialen Institutionen.
Unterstützt wird die Casa Belén auch von seiten der zahnärztlichen Fakultät der Universität Inka de la Vega. Sie ermöglicht eine jährliche kostenlose zahnärztliche Untersuchung und Behandlung für jedes Kind. Psychologen dieser Universität beobachten die Kinder regelmäßig und setzen sich bei Bedarf zusammen mit unseren Sozialarbeiterinnen mit den Eltern in Verbindung.
Seit zwei Jahren sorgt der Vorstand für eine Unfallversicherung für die Kinder. Wegen der extrem hohen Unfallgefahr in ihren Hütten ist dies eine äußerst notwendige Maßnahme. Monatlich werden mindestens zwei Kinder in eine private Unfallklinik eingeliefert, die vorher oft nicht sachgerecht behandelt werden konnten.
Wichtig ist die ausgewogene und regelmäßige Ernährung der Kinder. Sie bekommen Frühstück, Mittagessen, einen Imbiß am Nachmittag und ein Abendessen besteht. So erstaunlich es für Europäer klingt: sie bekommen auch einige Stunden Schlaf in einem eigenen Bett. In der Mittagspause schlafen sie fest wie Steine, weil sie zuhause kein eigenen Bett haben und es tags und nachts sehr unruhig ist. Der Vorstand achtet darauf, daß die Erzieherinnen eine gute und qualifizierte Ausbildung haben, um den Kindern eine optimale Erziehung zu ermöglichen. Diese Kinder aus schlimmsten Verhältnissen brauchen besonders viel Liebe, Anerkennung, Zärtlichkeit und Zuneigung. Außerdem erhalten sie eine christliche Erziehung, wobei wir die Kinder nicht zu Martin Luther, sondern zu Jesus Christus führen wollen. Die fast absolute Mehrheit der Kinder sind katholisch getauft. Durch unsere soziale Arbeit wollen wir keine betreute Familie zur Konversion bewegen, wohl aber eine innere Festigkeit im christlichen Glauben und in christlichen Werten und Normen vermitteln. Man ahnt in Europa und in Nordamerika gar nicht, wie sehr die Not in Südamerika auch durch ein Fehlen von jeglichen Normen und Werten bedingt ist.
Unsere Schülergruppe wird von zwei Lehrern unterstützt. 50 Kinder werden nachmittags in zwei Gruppen betreut und erhalten Hausaufgabenhilfe und Nachhilfeunterricht. Oft müssen die Lehrer in ihrer Zuwendung die Eltern ersetzen. Freitags erteilt ein peruanischer lutherischer Vikar ihnen religiösen Unterricht. Diese Schulkinder kommen nach dem Besuch der Grundschule täglich zur Casa Belén und erhalten dort erst einmal ein Mittagessen und abends ein warmes Abendessen.
Für Jugendliche ab 13 Jahren bietet die Casa Belén Schreibmaschinen- und Nähkurse an.
Gern würden wir, besonders für ältere Jugendliche mehr anbieten. Durch die stark angestiegenen Lebenskosten in Lima, welche eine der teuersten Städte in Lateinamerika ist und die derzeitige Schwäche der Deutschen Mark - die meisten Spenden kommen aus Deutschland - haben wir enorme Schwierigkeiten, den aktuellen Stand unserer Arbeit aufrecht zu erhalten. Deshalb bitten wir sie sehr herzlich um ihre Mithilfe.
Wir versenden gern auf Wunsch
die gedruckte Informationsbroschüre 1997 der Casa Belén. Sie
enthält allerdings die gleichen Informationen wie auf diesen Webseiten.
JAHRESBERICHT
1997 - vorgelegt am 22. März 1998 auf der Jahreshautpversammlung
![]() ![]() Ev.-Luth. Kirche Perú, Lima 27. Dem Gemeinde-Webring beitreten? |
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Pastor Ekhard Brandes brandes@mail.cosapidata.com.pe
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